Herausforderungen annehmen

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Schauspieler Patrick Sass

Schauspieler Patrick Sass

Manchmal denkt sich der Schauspieler Patrick Sass – wenn etwas nicht klappt oder Unvorhergesehenes dazwischen kommt: ‚Es hätte schlimmer kommen können‘. „Ich nehme die Dinge positiv“, greift er den Gedanken auf, „bedanke mich jeden Tag. Einfach nur dafür, dass ich am Morgen gesund aufstehen und arbeiten darf.“

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Das Beste daraus machen

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In Zeiten wie diesen erweist sich diese Philosophie als besonders sinnvoll. Den Kopf in den Sand stecken, wenn ein Virus große Teile des Lebens lahm legt, beispielsweise Dreharbeiten oder öffentliche Aufführungen verhindert, gilt nicht.

Patrick hat sich im Haus ein Studio eingerichtet und spricht Hörbücher ein. „Ich kann verschiedene Figuren darstellen, Emotionen einbringen“, erzählt er, „und mir dabei die Zeit frei einteilen, bin alleine im Studio.“ Der 32jährige findet im Roman die Charakter vorgegeben und verleiht ihnen mit seiner Stimme eine eigene Persönlichkeit.

Dabei freut er sich, variieren zu können, kreativ zu sein. Egal, ob aktuell noch in den eigenen Wänden oder bald wieder am Kameraset mit Kolleginnen und Kollegen, Patrick liebt es, sich auf seine Rollen einzustellen, eine „seelische Kooperation“ herzustellen. „Ich lebe in der Person“, beschreibt er, „bin drin!“

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Horror… Komödie…

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Wenn bald – wie geplant – die Dreharbeiten an „Crawl To Me“ und „Eis am Stiel“ (Teil neun) beginnen, kann der Schauspieler besonders kontrastreich erleben, was den Reiz seines Berufes ausmacht. „‚Crawl To Me‘ ist Horror, was das Genre und die Geschichte anbelangt“, skizziert er den Film, in dem er die Hauptrolle spielt, „eine strenge Geschichte und eine ekelhafte Figur.“

Patrick Sass

Patrick Sass

Fast das Gegenteil stellt „Eis am Stiel“ dar. Die Mixtur aus Coming-of-Age-Film und Komödie kommt eher locker flockig daher; Humor steht im Vordergrund. Patrick übernimmt die Rolle des Sohnes von Johnny, nach wie vor von Zachi Noy gespielt. „Folge neun setzt die Tradition fort, ist gleichzeitig moderner gemacht und hat eine sinnvolle Story“, fasst der 1,78 Mann mit den grau-blau-grünen Augen zusammen und war, als sich die Chance bot mitzumischen, „sofort dabei“.

Patrick Sass liebt die Herausforderung, das Variieren von Klamauk bis hin zu Abgrundböse. Um beispielsweise für „Crawl To Me“ so richtig in die Figur des ekeligen Bösewichts zu schlüpfen, sind für ihn nicht nur die sechs Stunden in der Maske wichtig, um 20 Jahre älter zu wirken, der Schauspieler möchte wirklich an Gewicht zulegen und sich die Halbglatze schneiden lassen. „Das gehört dazu“, befindet er, „ich will da richtig rein!“

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Mitten rein!

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Bevor Patrick am Set „richtig rein“ geht, kennt er selbstverständlich die Abläufe, weiß wo die Technik steht; Absprachen, Proben, Trockenübungen gingen voraus. Zahlreiche Einsätze sorgen für die nötige Routine.

Patrick Sass

Patrick Sass

„In der Rolle bin ich irgendwie schon vor den entscheidenden Momenten vor der Kamera“, beschreibt er, „und wenn das ‚und bitte‘ des Regisseurs kommt, geht der Text los.“ Die Kolleginnen und Kollegen befindet der Schauspieler in diesem Prozess als „extrem wichtig“.

„Das hängt auch ein bisschen von den Rollen ab“, präzisiert er. Und: „Wenn wir uns privat gut verstehen, wirkt sich das gut aus, ich weiß, wie mein Gegenüber reagieren wird. Ich mag es am Set familiär.“

Patrick Sass schätzt an seiner Arbeit, „jeden Tag lernen zu können (und müssen)“, um sich „zu steigern, immer noch besser zu werden“. Zwar möchte er, wenn er besonders fasninierende Kollegen erlebt, „auch dahin, in dieses Level“, nie aber über andere urteilen, nur über sich selbst. Und an sich arbeiten.

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„… eine reale Person“

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Mit einer speziellen Traumrolle im Gepäck ist der Nürnberger nicht unterwegs. Vielmehr möchte er „sehr gerne einen Charakter aus der Vergangenheit“ darstellen, „eine reale Person, egal wen, so originalgetreu wie möglich zeigen“, sich mit Mensch und Zeit und Umständen auseinandersetzen.

Patrick Sass

Patrick Sass

Auf den ersten Blick abgezeichnet hat sich Patricks Weg zu dem leidenschaftlichen Schauspieler, als der er jetzt unterwegs ist, nicht wirklich. Der in der Mitte des Kreises, der sich stets produzieren und darstellen muss, war er als Kind nicht. „Ich war unschlüssig, was eine Berufswahl angeht, eher der Außenseiter“, plaudert er aus dem Nähkästchen, „der Alleingänger, ich stand nicht gerne im Mittelpunkt, habe mich eher mit mir selbst auseinandergesetzt…“

Da sein Vater indes Videotheken betrieb, schaute Patrick sich einige Filme an. „Ich sah Anwälte im Einsatz oder Gangster, beispielsweise den legändaren Pate (US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1972 von Francis Ford Coppola), ich sah Feuerwehrleute, Polizisten, Indianer… Als Schauspieler konnte ich alle sein!“

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Ein bisschen alle sein

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Darin, in der Vielfalt der Rollen, in der Möglichkeit, sich mit ihnen zu befassen, sie für eine gewisse Zeit vielleicht nicht nur darzustellen, sondern ein bisschen selbst zu sein, besteht die Faszination des Schauspielerberufes für Patrick Sass. Und sobald die Vorbereitungen absolviert sind und es Richtung Dreharbeiten geht, ist er so tief wie möglich drinne in der Figur. „Auch in den Pausen“, erzählt er, „oft sprechen wir uns dann mit den Rollennamen an.“

Patrick Sass

Patrick Sass

Wenn schon, denn schon. Oder mittendrin, statt nur dabei. Und wenn nötig gar mit echtem Bauch und echter Glatze. So richtig bööööse.

JJ.

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Weitere Informationen: Patrick auf der Webseite seiner Schauspielagentur

 

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