Auf einmal machte es Sinn

 

Als Ida Kiefer um die neun Jahre jung war, hat sie ihrem Vater immer die Kamera weggenommen. Gedacht hat sie sich nichts dabei, einfach nur gefilmt. Auch davor spazierte sie durch die Kindheit ohne irgendwelche Ambitionen, mal Schauspielerin zu werden.

Wenn der Wecker klingelt

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Selbst als sie im Teeniealter von 14 aufgefordert wurde, doch mal zu modeln und das in kleinen Nebenjobs auch tat, klingelte noch nicht der Wecker. Das passierte ein Jahr später. Da stand Ida an einem Set, spielte ihre erste Rolle und merkte: „Das gefällt mir!“

Fotograf: (c) Guido Rottmann

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(c) Guido Rottmann

„Ich wollte was aufregendes machen“, resümiert sie rückblickend, „und ab genau dem Moment gab es keinen Plan B mehr. Ich wollte nie mehr etwas anderes tun und wusste nun auch, warum ich meinem Vater die Kamera weggenommen hatte. Plötzlich machte das Sinn.“

In Russland geboren und bis zum siebenten Lebensjahr dort aufgewachsen, verlor Ida, auch als sie in Deutschland Fuß fasste, nie den Kontakt zu dem Land, in dem ihre Mutter noch lebt (und große Teile der Familie). Deshalb war es für sie völlig normal, dort Schauspiel zu studieren.

„Schulen in Russland sind generell sehr streng“, erzählt die mittlerweile Düsseldorferin und gewinnt der „anstrengenden Findungszeit“ durchaus Positives ab: „Ich habe durch die dort erfahrene Konsequenz gelernt, diszipliniert zu sein. Aus jetziger Sicht war es natürlich auch mal lustig und toll und vor allem als Wachstumsprozess wichtig für das spätere Leben. Nicht nur für das als Schauspielerin!“

Das, was sie liebt

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Wenngleich Ida Kiefer derzeit mit ihrer „Athena’s Entourage Movieproduction“ als Produzentin, Regisseurin, Drehbuchautorin und Darstellerin auf vielen Hochzeiten tanzt, hat sie doch nur ein großes Ziel, eine Antriebsfeder. „Ich bin Schauspielerin mit Fleisch und Blut“, stellt sie klar, „das ist es, was ich liebe!“

Fotograf: (c) Uwe Möbus

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(c) Uwe Möbus

Wenn am Set die Klappe fällt, legt sie den Schalter um und ist „klack, in der Rolle.“ Ist diese etwas aufwendiger, muss sie sich einstimmen, aber im Großen und Ganzen geht es „von jetzt auf gleich“ und es ist „das Aufregendste überhaupt, sich in einen Menschen, seine Psyche und seine Gedanken hineinzuversetzen.“ Dazu bedient sich die Darstellerin der Erinnerung an selbst Erlebtes. „Gefühle haben wir alle“, sagt sie, „ich hole sie bei Bedarf hoch!“

Von einer konkreten Traumrolle will Ida nichts wissen und holt etwas aus: „Jede Erfahrung, die ein Mensch macht, ist wichtig und jeder Mensch ist voller verschiedener Facetten. Jemand darzustellen, der Schwierigkeiten überwindet, der sich entwickelt, sich vielleicht auch verliert und wieder findet, das ist eine Traumrolle, eine tiefsinnige und eine von vielen denkbaren.“

Welk wie eine Büroblume, nein danke

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Am Ziel sieht sich die 33jährige noch lange nicht. Arbeit ist ihre Devise – und durchbeißen. „Ich bin für jedes Projekt dankbar“, betont sie, „und wenn ich nebenbei jobben muss, um dann das machen zu können, was Spaß macht. Angst, die Sicherheit loszulassen, habe ich nicht. In einem Büro würde ich verwelken wie eine Blume.“

Das ist auch das, was Ida den jungen Menschen mit Schauspieltraum rät: „Egal wie steinig der Weg sein mag, wenn es dein Traum ist, dann habe den Mut und trau dich. Und wenn dir jemand sagt, du bist nicht gut, dann werde besser! Erfahrung kommt durch Übung.“

JJ

Foto Startseite: Uwe Möbus

Weitere Informationen: https://www.facebook.com/Athenas-Entourage-Movieproduction-933183803407645/?fref=ts

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