Anne, Kim und das blinde Vertrauen

 

Als Anne Lindt und Kim Bennett vor einigen Jahren ihren Titel „Seelenschwestern“ im gleichnamigen Album an den Start brachten, sangen sie ein bisschen über sich. Oder ein bisschen mehr.

Wie ihre Songs entstehen, wie sie zur Musik allgemein und zu ihrer Zusammenarbeit speziell kamen und wie gut sie sich hören können, erzählen uns die beiden hier:

 

„Musik setzt Emotionen frei“

 

JJ: Anne, Kim, gehen wir mal auf Anfang. Habt Ihr als Kinder auf Omas oder Mamas Küchentisch als Bühne mit der Haarbürste als Mikrofon gestanden und eure Karriere eingeläutet, oder kam das viel später und war ganz anders?

Kim: Ja klar! Ich habe den Staubsauger von Mama als Mikrofonständer umfunktioniert und ein Plastikmikro dran gebunden und dann ging es im Kinderzimmer ab!

Anne: Genau so war es! Ich ging auch den ganz klassischen Weg mit runder Haarbürste und Mamas High Heels…

JJ: Wann war das erste Mal auf einer richtigen Bühne und wie war es?

Kim: Das war mit vier Jahren im Kinderchor bei einem Weihnachtskonzert in der Kirche. Den Chorleiter gibt es heute noch und der Kinderchor hat letztes Jahr einen Lindt Bennett Song gelernt und aufgeführt. Da kamen uns die Tränen!

Anne Lindt und Kim Bennett

Anne Lindt und Kim Bennett

Anne: Ich war drei und lief meinem Vater, der selbst Sänger war, die große Showtreppe im Friedrichstadtpalast hinterher. Das Publikum und das Fernsehballett kicherten und Papa dachte, seine Hose steht vielleicht offen…
Dabei war es das Töchterlein, das hinter der Bühne nichts sehen konnte und kurzerhand hinterher tapste. Seitdem hat mich die Faszination Bühne nicht mehr verlassen.

JJ: Musik, egal ob Ihr sie hört oder selber singt, worin besteht ihre Faszination?

Kim: Die Musik setzt bei mir Emotionen frei. Wenn ich auf der Bühne stehe, fühle ich mich frei und gelöst. Dann bin ich in meiner Welt!

Anne: Musik ist eine Kunst, Zeitgeschehen und die Sorgen, Ängste, Freude und Sehnsucht einer ganzen Generation widerzuspiegeln. Sie setzt Zeichen, formuliert unsere Gefühle auf so vielfältige Weise und wird von jedem verstanden.

Egal welche Bildung man hat, welcher Religion man angehört oder welche Sprache man spricht. Die größten Krisen in der Welt haben die großartigste Musik hervorgebracht.

JJ: Anne, als du Kim zum ersten Mal singen hörtest, was hast du gedacht oder gespürt?

Anne: Kim ist unwahrscheinlich professionell mit ihrer Stimme. Sie beherrscht die Gesangstechnik nahezu perfekt und setzt Chöre wie keine andere. Das macht unseren Lindt Bennett Sound auch sehr aus. Es ist blindes Vertrauen, wenn wir miteinander singen!

JJ: Kim, beschreibe mal bitte Annes Stimme und was sie mit dir macht.

Kim: Ich bin eigentlich ein Mensch, der nicht so nah am Wasser gebaut ist. Als wir das erste Mal zusammen gesungen haben, war das wie eine Gefühlsexplosion in mir! So viele Glücksgefühle hatte ich noch nie. Ich habe sofort gespürt, ich bin endlich angekommen.

Anne hat so eine Wärme in der Stimme – und wie sie Wörter ansingt… Davon war ich, und bin ich immer noch, fasziniert!

JJ: Wie habt Ihr musikalisch zusammen gefunden?

Anne: Wie so oft im Leben war das purer Zufall. Ich wurde von Freunden gebeten, bei ihrer Trauung zu singen. Da ich aber gar nicht über die technischen Voraussetzungen verfügte, fragte ich Kim, die ich kurz zuvor im Studio kennengelernt hatte, ob sie mir hilft. Es blieb natürlich nicht beim Austausch von schnöden Boxen und Mischpulten, sondern wir sangen den einen oder anderen Song miteinander und der Rest ist Geschichte…

JJ: Was fühlt Ihr genau in dem Moment, in dem Ihr auf der Bühne steht und singt?

Kim: Es ist ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, Freiheit, die gemeinsame Liebe zur Musik und die tiefe Freundschaft, die uns verbindet. Wir können uns blind aufeinander verlassen… egal ob auf der Bühne oder im Alltag. Das ist ein großes Geschenk!

JJ: Was macht dabei eine im Idealfall bestens aufgelegte Kim neben dir mit dir, Anne; beeinflusst sie dich direkt oder indirekt?

Anne: Kim gibt mir immer ein Gefühl der Sicherheit und der Ruhe, egal wie aufgeregt ich vorher bin. Sie ist mein Fels in der Brandung.

JJ: Wie entstehen eure Songs, gerne am Beispiel von „Seelenschwestern“?

Anne: Unsere Songs entstehen alle in enger Zusammenarbeit mit unserem Produzenten Henning Gehrke. Die Art und Weise, wie ein Song entsteht, ist meistens die gleiche… es wird viel gequatscht, viel gestritten, viel gelacht, viel entworfen, viel verworfen und am Ende kommt was Gutes dabei raus. Oder auch nicht.

Cover Seelenschwestern, Lindt Bennett

Cover Seelenschwestern, Lindt Bennett

JJ: War euer Auftritt im ZDF Fernsehgarten vor einigen Wochen irgendwie besonders? Ich meine wegen der Atmosphäre im Freien und der Tradition dieser Sendung?

Kim: Der Fernsehgarten ist immer etwas Besonderes! Wir waren ja schon einige Male in Mainz oder auch „On Tour“ dabei. Das ganze Team ist immer so lieb zu uns und wir genießen die Zeit zusammen.

JJ: Was passiert in den nächsten Wochen garantiert musikalisch, was ist für 2017 geplant? Und was würde passieren, wenn ich euch eine der hier in der verträumten Rhön noch umher turnenden Wunschfeen vorbei schicke?

Kim: In den nächsten Wochen und Monaten arbeiten wir an unserem neuen Album. Wir haben in den letzten zwei Jahren viel ausprobiert und auch wieder viel verworfen, was die Produktion so schwierig gemacht hat. Jetzt haben wir aber die finalen Songs ausgesucht, die auch auf das Album kommen und da ist noch einiges zu tun. Von der Wunschfee wünschen wir uns nur eines: Gesundheit!

JJ: Danke, viel Spaß, viel Gesundheit

Weitere Informationen: http://lindtbennett.de/

Quelle Fotos: Lindt Bennett

Ein Kommentar:

  1. Pingback:Songs, tief aus der Seele – jjschreibt.de

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