Wirf, Mädchen, wirf!

.

Greta Kröger
Greta Kröger,
Foto Jan Fante

Die Basketballspielerin Greta Kröger ist, sagt sie selbst, „ein Wettkampftyp“. „Im Team sein, Spaß auf dem Feld haben“ macht für sie die Faszination Basketball aus, „jedes Spiel ist anders, Abwehr und Angriff wechseln im Sekundentakt!“

Oder auf den Punkt gebracht: „ist es einfach nur schön, den Korb zu treffen“. Dabei belässt es die 1,80m Frau nicht. Sie möchte „selber immer besser werden.“

Die 17jährige ist in der WNBL (U18W Bundesliga) für die BG Bonn und mit Doppellizens in der 1. Damen Basketball Bundesliga für die Rheinland Lions aktiv. In der U18 agiert sie auf der Pointguard-Position.

.

Alles im Blick

.

Auf der „1“ zu spielen bedeutet für Greta „den Ball viel in der Hand zu haben, gut zu passen, das gesamte Spielfeld im Blick zu haben, Abschlüsse zu suchen oder den gegnerischen Pointguard zu verteidigen“. Und: „Dazu müssen die Fußarbeit stimmen und die Bewegungen.“

Die Spielerin sieht sich auf dieser Position besonders in der Verantwortung. „Ich muss viel kommunizieren“, stellt sie klar, „das eigene Spiel strukturieren und verhindern, dass die Kontrahentinnen ihr Spiel aufziehen können wie geplant.“

Den Umstand, dass Greta bei den Bundesliga-Damen eher auf den Flügeln zum Einsatz kommt, sieht sie als „keine große Umstellung ― die kommt ganz natürlich“. Sobald sie den Ball hat, muss sie entscheiden; passen, den Dreier nehmen, zum Korb ziehen und dort den Abschluss suchen… „Ich muss vorher schon sehen, was die beste Lösung ist“, beschreibt sie den Moment, „je komplexer das System, um so mehr Möglichkeiten gibt es und um so schneller muss ich entscheiden!“ Und: bei den Bundeligadamen geht es noch einen Zacken zügiger zur Sache.

„Die Spielerinnen der Rheinland Lions verfügen über eine außerordentliche individuelle Klasse, jede der Starting Five zählt zu den besten in der gesamten Liga“, schwärmt sie. Zudem sei es „ein sehr erfahrenes Team“.

.

Fuß fassen

.

Greta Kröger
Greta in Aktion; Foto von Jan Fante

So fällt es Greta Kröger relativ leicht, sich peu à peu in das DBBL Team einzufügen. „In der Vorbereitung war ich kaum beim Training (vielleicht fünf Mal), weil ich am FIBA 3X3 U18 Women’s World Cup teilgenommen habe und auch bei der U17-Europameisterschaft, wo wir Vizeeuropameister geworden sind“, blickt sie zurück in den Sommer. „Als junge Spielerin unter diesen Voraussetzungen Fuß zu fassen funktioniert nur, wenn die Etablierten dafür Verständnis haben, bereit sind“, freut sich die Nachwuchsathletin über den Teamgeist ihrer Kolleginnen.

Zudem ist die Integration in eine funktionierende Gruppe immer einfacher. Was der 17-jährigen helfen wird, demnächst noch aktiver in die Matches zu finden, ist das was der Trainer, die routinierten Kolleginnen und sie selbst einfordern: „Setze dich mehr in Szene, nimm die Würfe!“

Gegen die „SNP BasCats USC Heidelberg“ hat das schon gut funktioniert. Ihre Einsatzzeit war im zweistelligen Minutenbereich und sie versenkte ein Mal den Ball für drei. „Ich wusste, dass es geht und habe mich natürlich gefreut“, schöpfte Greta außer Spielpraxis auch Selbstvertrauen.

.

Sofort weiter

.

Apropos 3X3. Basketball ist eh schon ein sehr schneller Mannschaftssport. Bei dieser Spielform wird’s noch turbulenter. „Rutscht der Ball durchs Netz, geht es sofort weiter“, schildert die junge Frau, „und ich muss bereit sein zu verteidigen, der Abschluss muss nach zwölf statt 24 Sekunden erfolgen. Schnelles Umschalten auch im Kopf und Kommunikation sind gefragt!“

Greta Kröger
Greta bei den 3×3 German Championship 2021,
Foto Sven Kuczera

Egal ob 3X3 oder das übliche fünf gegen fünf, die Bonnerin will stets gewinnen. „Dass es im Basketball immer einen Sieger gibt ist sehr gut“, schätzt sie ein, „nach einer unglücklichen Niederlage bin ich allerdings erstmal nicht gut zu sprechen!“

Fand sie sich selbst nicht gut, sei das „schwierig“, dann müsse es „im nächsten Spiel besser werden“. Waren indes die Gegnerinnen einfach nur besser, akzeptiert Greta. Aber nur, um danach selber noch besser werden zu wollen…

Bei den Löwinnen aus dem Rheinland läuft es gerade ganz gut mit dem Gewinnen. Aktuell Platz eins. „Das Team hatte in der Aufstiegssaison schon Erstliganiveau“, befindet die Youngsterin, „und wir haben uns nochmal verstärkt!“

.

Hohe Ansprüche

.

Greta sieht sich „offensiv besser“, empfindet gleichwohl „Spaß am erfolgreichen Verteidigen“. Rebounds, das weiß sie, muss sie mehr holen. Ebenso das „Wirf, Mädchen, wirf!“ nimmt sie an und will für sich und fürs Team stärker werden. „Ich habe hohe Ansprüche an mich selber“, blickt sie nach vorne.

Nicht wunder nimmt es deshalb, dass die junge Frau eine Basketballspielerin wie Maya Moore hervorhebt: „… wie sie spielt… wie sie Würfe kreiert…“. Die Amerikanerin räumte nicht nur sportlich beinahe alle Titel ab, die es abzuräumen gibt, sie engagiert sich auch politisch und gesellschaftlich (eigene Basketball-Akademie). Ebenso sieht Greta Wardell Stephen „Steph“ Curry gerne in Aktion: „… seine Bewegungen…“

Greta Kröger
Air Greta, Foto Florian Knechten

„Für Basketballerinnen ist die USA immer ein Ziel“, nimmt sich die 17-järige nicht aus. „Aber auch im deutschen Basketball kann ich glücklich werden! Da bin ich relativ offen“, schaut sie realistisch entspannt in die Zukunft.

Erstmal heißt es die Gegenwart zu meistern. Vielleicht ja Ende der Saison als Meisterin. Mit vielen geglückten Würfen…

.

JJ

.

Weitere Informationen: https://www.rheinland-lions.club/ oder https://bg-bonn.de/teams/maedchen/wnbl/

.

Foto Startseite: FIBA

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*