Cosmo und das extrem schnelle Spiel

 

Der 18-Jährige Cosmo Grühn ging in der vergangenen Saison noch für den USC Freiburg auf Korbjagd. Derzeit absolviert er das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) im FRAPORT SKYLINERS e.V. Der 1,98 m Mann spielt für das Frankfurter NBBL- sowie ProB Team und gibt sein Wissen als Schul-AG-Trainer an Schüler weiter.

Cosmo Grühn; Foto von SID-–-Dennys-Sidjabat

Cosmo Grühn; Foto von SID-–-Dennys-Sidjabat

Im September nahm Cosmo mit dem 3×3-U18-Nationalteam an der 3×3 Europameisterschaft in Ungarn teil. Alles andere erzählt er uns hier und jetzt:

 

„Der Moment, auf den Basketballer warten“

 

JJ: Cosmo, erzähle mal bitte, wie hat es bei dir angefangen mit dem Basketball, wer hat dich mitgenommen zum ersten Training?

Cosmo Grühn: Angefangen hat es damit, dass mein Vater in Freiburg in der ProA Basketball spielte. Da war ich oft dabei, wobei ich mich erinnere, dass ich anfangs mit dem Basketball Fußball spielte ;-). Bis ich begann, richtig zu trainieren, hat es eine Weile gedauert. Zum ersten Training fuhr ich mit meinem Vater.

JJ: Was hat dir damals, in der Kindheit, Spaß gemacht an dem Sport?

Cosmo Grühn: Zum einen ist es schon ein bisschen besonders, Basketball zu spielen. Alle Freunde spielen Fußball, wobei es da so ist, dass man entweder in Abwehr, Angriff oder im Tor eingesetzt ist, im Basketball aber war man alles zugleich, musste jede Rolle übernehmen.

JJ: Was ist jetzt für dich die Faszination Basketball? Was fasziniert dich, wenn du zuschaust und was, wenn du selbst spielst?

Cosmo Grühn: Im Vergleich zu anderen Sportarten ist Basketball sehr schnell und von vielen Ballbesitzwechseln geprägt. Dass der Ball im Mittelfeld zwei, drei Minuten im Mittelfeld nur hin und her gepasst wird, wie beim Fußball, gibt es nicht. Jede Sekunde ist spannend im Basketball.

Highflyer Cosmo Grühn auf dem Weg nach oben; Foto von SID-–-Dennys-Sidjabat

Cosmo Grühn; Foto von SID-–-Dennys-Sidjabat

Es geht auf und ab. Das merke ich als Spieler daran, dass die Zeit wie im Rausch verfliegt. Ich schaue auf’s Scoreboard und es sind noch zehn Minuten, im nächsten Moment nur noch fünf. Das ich so im Gefühl versinke, hatte ich in anderen Sportarten nicht.

JJ: Auf welcher Position bist du zuhause, welche Qualitäten erfordert diese Position, welche Qualitäten bringst du mit? Was sind deine Aufgaben während des Spiels?

Cosmo Grühn: Ich bin auf der Position vier, manchmal drei, zuhause. Auf der vier bin ich hauptsächlich unterm Korb aktiv und muss Rebounds greifen. Ich bringe zudem als Fähigkeit mit, dass ich ganz gut werfen kann.

Es gibt Situationen, wenn ich auf dem Platz bin, da agieren wir mit vier Spielern außen, das heißt, wir können das Feld lang machen. Das ist gefährlicher und meine Aufgabe ist, das Ding drauf zu schmeißen. Oder zum Korb zu ziehen. Und natürlich sind die Rebounds wichtig.

JJ: Cosmo, ich habe früher beim Fußball immer so ein bisschen darauf gehofft, dass ich zum Fallrückzieher, Flugkopfball oder irgendetwas Spektakulärem abheben kann. Lauerst du ein bisschen auf den Pass, um zum Alley oop ansetzen zu können oder auf die Chance zum Dunking?

Cosmo Grühn: (Lacht) Also ich bin nicht so der Highflyer, der spektakulär dunken könnte. Aber es gibt Situationen am Ende eines Spieles, wenn die Uhr runter läuft… das ist der Moment, auf den jeder Basketballer schon als Kind wartet, dass er da den Ball in der Hand hält und mit der Sirene punkten kann.

JJ: Wenn ich richtig informiert bin, bist du hauptsächlich im NBBL Team aktiv – und das sehr erfolgreich. Trainierst oder spielst du auch in der Pro B mit und gibt es Anschluss ans BBL Team?

Cosmo Grühn: Wir sind im Training eine zusammengelegte Truppe – NBBL und ProB Team – und ich spiele auch in der ProB mit. Allerdings nicht so viel wie in der NBBL. In der Vorbereitung im Sommer war es eine tolle Erfahrung, mit den BBL Profis mitzutrainieren.

In der NBBL läuft es ziemlich gut, wir sind Tabellenführer. Ich denke, dass ich viel Verantwortung im Team übernehmen kann. Das ist natürlich immer gut.

JJ: Was macht dir Spaß an deiner Tätigkeit im Rahmen des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) im FRAPORT SKYLINERSe.V.? Was machst du konkret?

Cosmo Grühn: Konkret stehen die AGs, die ich mache, im Mittelpunkt. Da bin ich jeden Tag an Schulen, bei Erst- bis Viertklässlern. Das macht auf jeden Fall viel Spaß… zu sehen, wie es beginnt, das kann ich übertragen auf meine Anfänge.

Cosmo Grühn2 Foto SID – Dennys Sidjabat

Highflyer Cosmo auf dem Weg nach oben; Foto von SID-–-Dennys-Sidjabat

Ich bin auch hier im Office, da fallen alltägliche Arbeiten an. Die sind manchmal ein bisschen spröde, aber es muss gemacht werden.

Highlight war das eine Camp bislang als Coach. Besonders mit den anderen zusammen. Ich freue mich auf das nächste.

JJ: Erzähle mal ein bisschen vom 3×3 Basketball. Wo, wie, wann warst oder bist du da aktiv, was ist anders, was ist besonders?

Cosmo Grühn: Ich war da im Sommer akiv – bei der U18 Europameisterschaft in Ungarn. Es geht nur auf einen Korb, nicht hin und her. Alles geht schneller, für einen Angriff hat man nur zwölf Sekunden und die Gesamtspielzeit beträgt zehn Minuten.

In viel weniger Zeit sind viel mehr Aktionen, das heißt, das Spiel ist noch schneller. Wenn du einen Fehler machst, kannst du nicht darüber nachdenken, du musst dich sofort konzentrieren, auch wenn du selbst getroffen hast, es geht gleich weiter. Die zehn Minuten sind wie zehn Sekunden, ein extrem schnelles Spiel.

JJ: Danke und viel Spaß und Erfolg, Cosmo.

Foto Startseite: SID – Dennys Sidjabat

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