Zwei schöne Berufe

 

 Wenn Katharina Schwarzmaier ihren Job macht, ist sie als darstellende Person alleine im Studio. Mit ihr der Regisseur, der Tonmeister und der Cutter. Sie arbeitet als Synchronsprecherin.

Foto: Copyright Max Württemberger

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„Manchmal muss es, wenn ich beispielsweise mit den Armen herumwirbele, für die anwesenden Personen lustig aussehen, was ich da veranstalte“, plaudert sie aus dem Nähkästchen. Dabei versetzt sich Katharina einfach nur hinein in Situationen, die sie zwar auf dem Bildschirm sieht und deren Originalton sie hört, in denen sie aber ohne Spielpartner Gefühle und Emotionen transportieren muss, alleine über die Stimme – und das lippensynchron einschließlich der Atemgeräusche. „Den Partner oder die Partnerin stelle ich mir einfach vor“, spricht sie gelassen aus, was angesichts der Komplexität der Aufgabe für uns schwierig klingt.

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Jeder Tag ist anders

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Die Faszination ihres Berufes sieht die Münchnerin darin, dass sie Figuren verkörpert und mit Stimme Persönlichkeit einbringt: „Ich kann die Rolle unterstützen und ihr zu besseren oder spannenderen Nuancen verhelfen. Jeder Tag ist dabei anders.“

Da Katharina, wie sie sagt, „als Kind eher schüchtern“ war, nutzte sie die zwischen 2008 und 2010 besuchte Internationale Schule für Schauspiel und Acting (ISSA) in München auch, um aus sich „raus zu kommen“. Das Synchronsprechen, von dem sie mittlerweile leben kann, „kam durch das Vorbild vom Papa dazu“.

Foto: Copyright Max Württemberger

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Die entsprechende Schule war in dem Fall Learning by doing, erinnert sich Katharina Schwarzmaier an die Anfänge und fühlt sich seit vier bis fünf Jahren gut reingearbeitet. „Das Sprecherinnen-Handwerk ist seitdem da. Damit kann ich gut arbeiten“, weiß sie.

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Abwechslung

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Bewiesen hat die Schauspielerin das in – im wahrsten Sinne des Wortes – unzähligen Synchronrollen. Eine Auswahl hier zu treffen, heißt in erster Linie, viele großartige und renommierte Produktionen nicht zu nennen. Die Stimme von Katharina war dabei in der Fernsehserie „The 100“ als Clarke Griffin, als Stimme von Natalie Portman in „Die Simpsons“ (Darcy), oder Kylie Bunbury als Lacey Porter in „Twisted“, Hannah Murray als Gilly in „Game of Thrones“ oder Merritt Patterson als Ophelia Pryce in „The Royals“. Und, und, und…

So nimmt es nicht wunder, dass Katharina aus dem Stand nicht den ganz, ganz großen übrig gebliebenen Traum benennen kann: „Das ist wirklich schwer zu beantworten, denn für mich ist es gerade die Abwechslung der Rollen, die den Reiz ausmacht. Und da freue ich mich, wenn ich die tollen Schauspielerinnen, die ich schon jetzt sprechen darf (z.B. Gina Rodriguez oder Eliza Taylor), als Feststimme behalten kann.“

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Verwandt

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Auch außerhalb des Synchronstudios, da wo zusätzlich Kameras und Scheinwerfer aufgebaut sind und Kollegen das Schauspiel bereichern, möchte die Darstellerin aktiv bleiben. Und wenn ich als Schreiber dieser Zeilen aus meinem neutralen und sachlichen Part mal eben ausbrechen darf, so sage ich nach der Ansicht mehrerer Kostproben: „Und das ist gut so!“ Katharina bringt nicht nur stimmlich, sondern auch körpersprachlich die Nuancen auf den Punkt.

Foto: Copyright Max Württemberger

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„Schauspielen will ich auf jeden Fall weiter neben dem Sprechen“, blickt sie also nach vorne und benennt beispielsweise einen anstehenden Rosenheim Cops Dreh. „Es sind zwei unterschiedliche und gleichzeitig verwandte Berufe“, schätzt Katharina ein. Und ergänzt entschlossen: „Zwei schöne Berufe!“

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M&M – Musik und München

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Zudem möchte sie sich parallel nach wie vor ihrer Liebe zur Musik widmen, singend und Songtexte schreibend. Auch das nicht erst jetzt, einer Laune folgend. Schon in frühester Jugend mischte Katharina Schwarzmaier munter in einem Jazzchor mit.

Außer in Synchronstudios und am Filmset fühlt sich die leidenschaftliche Münchnerin in ihrer Heimatstadt pudelwohl. „Weil im Stadtzentrum keine Gebäude mit einer Höhe von über 100 Metern erlaubt sind – das heißt, höher als die Frauenkirche –  gefällt mir das Stadtbild außerordentlich und ist besonders“, schwärmt sie und lässt auch die Menschen nicht aus: „Sie sind nicht oberflächlich. Wenn sie sich einmal öffnen, dann bleiben sie. Ich bin Münchnerin im Herzen!“

JJ

Weitere Informationen: Katharinas facebook Seite

Foto Startseite: Copyright Max Württemberger

 

 

 

 

 

 

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